Für uns ist umweltfreundliches und nachhaltiges Handeln nicht Imagefaktor oder Trendthema, sondern seit Jahren gelebte Verantwortung. In konsequenter Fortschreibung dieser langen Geschichte gehen wir mit einer klaren Zielsetzung in die Zukunft und wollen die durch das Unternehmen verursachten Treibhausgasemissionen deutlich reduzieren und mit 2030 klimaneutral agieren.
Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, gilt es zunächst alle unsere Emissions-Hot Spots eingehend zu analysieren, um adäquate Maßnahmen zu finden und umzusetzen. Im besonderen Fokus stehen dabei der Wareneinkauf und die Fragestellung: In welcher Warengruppe gibt es schon nachhaltige Alternativen, die auch wirtschaftlich tragbar sind?
Neben der Reinigungschemie und Hygienepapier konnten wir die Warengruppe „Abfallsäcke“ als einer der größten Warengruppen des Unternehmens identifizieren. Für Maßnahmen zur Emissionsreduktion ein lohnender Ansatzpunkt, denn Abfallsäcke haben eine äußerst schlechte ECO-Bilanz: Nicht nur verbraucht der Produktionsprozess viel Energie, sie werden außerdem aus Rohöl hergestellt. Mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von ca. 7 Millionen Säcken würden wir mit herkömmlichen Abfallsäcken aus Plastik ca. 850 Tonnen CO2 freisetzen.
Ein logischer erster Schritt war entsprechend, das Sortiment „Abfallsäcke“ neu aufzusetzen, drastisch einzukürzen und auf Produkte mit einem hohem PIR/PCR-Recyclat-Anteil zu wechseln. Durch die erfolgreiche Umstellung können ca. 30 Prozent der CO2-Emissionen eingespart werden.
Auf dem Weg zur Klimaneutralität ein gutes Zwischenergebnis; für die Warengruppe „Abfallsäcke“ sehen wir jedoch noch weiteres Potential für Einsparungen.
„Statt uns lediglich auf das verwendete Material zu konzentrieren, wollen wir jetzt die Frequenz der Nutzung auf den Prüfstand stellen“, erklärt Oliver Kruppa, Geschäftsbereichsleiter für Innovation, Nachhaltigkeit und Projektmanagement, die neue strategische Ausrichtung. Gemeinsam mit Andrea Aurin, Abteilungsleitung Einkauf, wurden sie auf der Suche nach hochwertigen, wiederverwendbaren Abfallsäcken bei der Firma Harmsentrading fündig.
Oliver Kruppa und Andrea Aurin beim Produkttest
Zusammen mit operativen Kräften, dem Einkauf und Harmsentrading wurde ein Anforderungskatalog erstellt, der die Eigenschaften der Abfallsäcke optimal auf den Praxisbetrieb abstimmt: So wurde beispielsweise ermittelt, welche Produktmerkmale ein wiederverwendbarer Abfallsack haben muss, mit dem nasse Schmutzbezüge gesammelt und transportiert werden können.
Aus der Theorie ging es dann mit einer Musterproduktion der gewünschten Abfallsäcke in den Praxistest: Dabei wurde sowohl das alltägliche Handling von 120-Liter-Säcken in vier unterschiedlichen Farben geprüft als auch im eigenen „Waschsalon“ das Waschverhalten der spezialbeschichteten Moppsäcke. Beide Tests konnten mit sehr guten Ergebnissen überzeugen.
Herr Cemil Tan, der für die Wäscherei im Lager Hamburg verantwortlich ist, zeigt sich begeistert: „Ich bin froh, dass ich nicht mehr jeden Tag bis zu 120 der großen, blauen Abfallsäcke entsorgen muss. Stattdessen haben wir mit den beschichteten Säcken für die Wischbezüge, die nicht im Objekt gewaschen werden können, jetzt ein Kreislaufsystem.“ Als besonders praktikabel erweist sich das auf dem Sack aufgedruckte Feld, in das jeder Objektleiter eine entsprechende Zuordnungsnummer eintragen kann. So kann bei bzw. nach der Wäsche gewährleistet werden, dass jeder Objektleiter auch „seine“ Bezüge wiederbekommt.
Cemil Tan in der Hamburger Wäscherei
„Diese Anschaffung ist natürlich erstmal eine Investition“, merkt Oliver Kruppa an, „aber langfristig rechnet sie sich, selbst unter Berücksichtigung der „neuen“ Kosten für Wasser, Waschpulver und Strom.“ Unter der Zielsetzung, unseren ökologischen Fußabdruck zu verkleinern, bewerten wir das Projekt als vollen Erfolg. Dieser positive Effekt stößt auch bei Kunden auf großes Interesse, denn längst ist auch dort Nachhaltigkeit in der Reinigung nicht mehr nur optionales, sondern immer häufiger auch notwendiges, Leistungsmerkmal für Dienstleister.
„Das Projekt wurde zunächst aus ökologischen Gründen initiiert“, ergänzt Andrea Aurin, „ist aber mittlerweile eindeutig auch ein Thema der Wirtschaftlichkeit und Verfügbarkeit. Die Preisspirale bei Abfallsäcken dreht sich weiter nur in eine Richtung – nach oben. Namhafte Produzenten von Abfallsäcken können nicht mehr zur Gänze produzieren, weil es an Rohstoffen fehlt.“ Mit dem Einsatz von wiederverwendbaren Abfallsäcken können Engpässe in der Versorgung abgefedert werden.
Motiviert durch die guten Ergebnisse starten wir gemeinsam mit Harmsentrading nun in weitere Testphasen mit waschbaren Abfallsäcken für Papierkörbe und Abwurfbehälter für Handtuchpapier – und blicken dabei zuversichtlich in die Zukunft.
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